Ausstattung
Das bedeutendste Stück der Innenausstattung ist ein Tonrelief von Johann Gottfried Schadow, das in der ehemaligen Königsloge zu sehen ist: Die Apotheose der Königin Luise.
Seit 1820, als König Friedrich Willhelm III das Relief erwarb, hängt es in der Königsloge der Paretzer Dorfkirche. Die in der ehemaligen Königsloge aufgehängte Gedenktafel für Königin Luise wird im Dehio-Handbuch als „vorzügliche“ Bildhauerarbeit bezeichnet. Das große Terrakottarelief schuf 1811 und 1812 von Gottfried Schadow, es zeigt die Verstorbene in der Verklärung, umgeben von den vier Tugenden.
Auf der Erdscheibe wird ihre Lebensfackel von einem Engel ausgelöscht. Darauf steht:
Hohen Zieritz den 19. Juli 1810
vertauschte Sie die irdische Krone mit der himmlischen
umgeben von Hoffnung Liebe Glauben und Treue
und in tiefer Trauer versanken Brennus und Borussia
Luise entschwebt - einer Maria gleich - in den Himmel. Die 7 Sterne, die sie umgeben, symbolisieren ihre 7 überlebenden Kinder.
Der große Holzrahmen ist etwa 1,80m x 2,20m groß. Auf dem Sockel steht:
LUISE AUGUSTE WILLHELMINE AMALIE KOENIGIN VON PREUSSEN PRINZESS VON MECKLENBURG STRELITZ GEBOREN 10 MAERZ 1776 ZU HANNOVER VERMAELT MIT UNSEREM KOENIG UND HERRN FRIEDRICH WILLHELM III 24 DEZEMBER 1793
Theodor Fontane, der in den Wanderungen durch die Mark Brandenburg, Band III Havelland, ausführlich in 4 Kapiteln über Paretz schrieb, war nicht so angetan von dem Kunstwerk:
"Durch eine Balustrade vom Kirchenschiff getrennt ist der »Königsstuhl«. Er hat die Dimensionen eines kleinen Zimmers; die Herrichtung ist einfach; an der Westwand erhebt sich, […] eine durch den Stich mannigfach bekannt gewordene Arbeit Schadows: »Die Apotheose der Königin Luise«. Mehr eigentümlich, als schön.“
Dennoch: das bekannteste und bedeutendste Kunstwerk das Paretz aufzuweisen hat, und zugleich eines der wichtigsten Königin-Luise-Denkmäler Deutschlands überhaupt, ist die „Apotheose der Königin Luise“, geschaffen von Johann Gottfried Schadow (1764 – 1850) im Jahre 1811. Seit 1820 befindet sich das Tonrelief an der Westwand der Königsloge. Die kritische Beurteilung durch Theodor Fontane widerspricht heutiger Einordnung des technisch wie künstlerisch bedeutenden Werkes
König Friedrich Willhelm III sammelte Buntglasfenster. Ein paar davon schenkte er der Paretzer Dorfkirche.
Die beiden mittleren Fenster im Kirchenschiff zeigen zwei Rundscheiben mit Brustbildern der Obödienz sowie eine Heiligengestalt. Die Kirchengemeinde erhielt sie vermutlich als Schenkung Friedrich Wilhelms III. Bei den vorort gezeigten handelt es sich dabei jedoch um Kopien; die wertvollen Originale aus der Zeit um 1210/1220 werden im Dommuseum in Brandenburg aufbewahrt. Sie stammen ursprünglich aus dem Liebfrauenkloster Magdeburg.
Ebenfalls aus diesem Kloster stammt eine Wappenscheibe des Hauses Hohenzollern mit Prophetenfiguren aus der Zeit um 1470 sowie eine Scheibe mit der Darstellung des heiligen Mauritius von 1539.
Die Scheibe mit der Darstellung des heiligen Mauritius von 1539 wurde in das Chorfenster eingesetzt - die Jahreszahl hat nichts mit der Paretzer Kirche zu tun, den die Scheibe stamm aus
Hinter dem Altar steht ein Triptychon, das im Mittelteil Jesus Christus begleitet von Matthäus und Apostel Johannes sowie dem Apostel Paulus von Tarsus auf der rechten Seite zeigt. (hier mit der immer üppigen Erntedank-Dekoration der Paretzer Kirchengemeidemitglieder)
Auf der Empore über dem Eingang, befindet sich eine wunderschöne, klangvolle Gesell-Orgel.
Bei der Neugestaltung der Kirche 1797 stiftete Königin Luise der Kirche ein Orgelpositiv. Im Jahre 1864 dann baute die Potsdamer Firma Gesell eine größere Orgel ein, deren Werk das Orgelpositiv ersetzte. Von 1966 bis 1968 überholte die Orgelbauwerkstatt Schuke in Potsdam die Orgel gründlich. 1993 dann konnte die Orgelerneuerung mit dem Einbau des noch fehlenden Pedalregisters Subbass 16′ vollendet werden. Zwischenzeitlich wurde sie erneut von der Orgelwerkstatt Schuke restauriert und