Luisenpforte
Sie wurde in Erinnerung an den letzten Aufenthalt Königin Luises in Paretz, am 20. Mai 1810 errichtet ...
Die Luisenpforte wurde im Auftrag des Königs Friedrich Wilhelm III. von Preußen nach dem Tode seiner Gemahlin Luise zum Gedenken an sie errichtet. Das gusseiserne Tor in gotischem Stil markierte den Standort im Rohrhausgarten, von dem aus Luise nach ihrem letzten Aufenthalt im Schloss-Still-im-Land am 20. Mai 1810 eine Kutsche bestiegen und für immer Abschied von Paretz genommen hatte. Nur wenige Wochen danach starb sie 34jährig auf dem Sommersitz ihres Vaters, Schloss Hohenzieritz. Dem tragischen Ereignis waren düstere Jahre vorausgegangen: Die Niederlage Preußens bei Jena und Auerstädt, die Flucht nach Ostpreußen und ein drei Jahre andauernder Aufenthalt in Königsberg und Memel. Erst 1809 kehrte die Königsfamilie aus dem "Exil" nach Berlin zurück. Mit dem Besuch in Paretz im Mai sollte an alte glücklichere Zeiten angeknüpft werden.
Wie wichtig das Luise-Denkmal für Friedrich Wilhelm III. war, lässt sich an dem Tempo abmessen, mit dem das von Martin Friedrich Rabe entworfene Gittertor in der Königlichen Eisengießerei in Berlin gefertigt worden war. Drei Monate nach Auftragsvergabe wurde es am 16. September 1811 eingeweiht. Die Entwürfe von Karl Friedrich Schinkel und Friedrich Gottlieb Schadow, an denen sich Rabe jedoch orientierte, waren vom König mit der Begründung abgelehnt worden, sie dienten wohl eher der eigenen künstlerischen Eitelkeit als dem Zweck der Sache.
Nachdem die Luisenpforte durch unbekannte Schrottdiebe teilweise demoliert worden war, wurde sie 1920 abgebaut und eingelagert. 1950 verlor sich endgültig ihre Spur.
Der Verein Historisches Paretz strebt die Rekonstruktion des symbolträchtigen Tores an. Dies kann nur mithilfe von Spenden gelingen.