David Gilly, der Architekt
David Gilly (1748-1808) war Nachfahre hugenottischer Einwanderer aus Frankreich.
Als junger Architekt war er zunächst in Pommern tätig, bevor er 1788 nach Berlin berufen wurde. Als ein ausgewiesener Fachmann für ländliches Bauen wurde er im Rahmen der preußischen Bauverwaltung bald verantwortlich für den gesamten Landbau in Preußen. Daneben zeichnete er als Architekt für den Bau schlichter aber frühklassizistisch geprägter, durchaus edler, Landhäuser und Schlösser in der Berliner und Potsdamer Umgebung verantwortlich. Zu nennen sind hier vor allem das Schloss in Freienwalde, das Gutshaus in Kleinmachnow (zerstört 1943) und das Schloss in Steinhöfel. Letzteres gehörte dem Oberhofmarschall des Kronprinzenpaares, Valentin von Massow und durch dieses wurde das Kronprinzenpaar auf David Gilly aufmerksam.
Luise und ihr Gemahl waren dabei vor allem von der nahezu übergangslosen Verbindung von Schloss-, Guts-und Dorfbereich beeindruckt und wünschten sich Gleiches für Paretz. Von 1797 an , beginnend mit dem Schlossbereich, einem neuen Gutshof und der neugotischen Überformung der Dorfkirche, bis zur Vollendung der dörflichen Bauten im Jahre 1805, schuf er mit Paretz ein vollendetes Meisterwerk durchdachter und zugleich höchsten ästhetischen Ansprüchen genügender Landbaukunst. David Gilly starb, als Folge der Niederlage Preußens und des dadurch verursachten Wegfalls aller Einkünfte und Aufträge, völlig verarmt im Mai 1808. Sein schönes Grabmal steht heute noch auf dem Friedhof vor dem Halleschen Tor in Berlin (Eingang von der Krossener Straße aus).
Sein Hauptwerk "Vom schönen und nützlichen" wird heute noch gelesen.