Geschichte des Vereins Historisches Paretz e.V.

Die alte Brücke an der Schleuse, vor 2008

Geschichte des Vereins Historisches Paretz e.V.

Schloss Paretz, der Lieblingsaufenthaltsort des preußischen Königspaares Luise und Friedrich Wilhelm III. schien nach der politischen Wende in der DDR 1989/90 einer ungewissen Zukunft entgegen zu gehen.

 

Als sich der Verein Historisches Paretz e.V. im November 1990 gründete sah er sein Hauptbetätigungsfeld in der Bewahrung und Wiederherstellung des historischen Ortsbildes von Paretz. Alle Mitglieder waren sich aber der Tatsache bewusst, dass denkmalpflegerische Erfolge im Dorf nur vorstellbar waren, wenn zuvor positive Veränderungen am Schloss erfolgten. So wurde die Rettung des Schlosses zur ersten großen Herausforderung. Ausdauer, Geduld und der Glaube, das Unmögliche möglich machen zu können, trugen schließlich dazu bei, dass mit Hilfe des Landes Brandenburg für den Bau und der Berliner Cornelsen-Kulturstiftung für die Restaurierung der Tapeten, nicht zu vergessen den Freunden der Preußischen Schlösser und Gärten Berlin e.V., das Schloss wiederhergestellt und 2001 als Museum eröffnet werden konnte.

                                                         


 

Werderdammstraße 13-15-17 ca. 1975

Es folgten weitere Projekte wie die Sanierung des Pumpenhauses an der Paretzer Schleuse (2004-2006) und die Sanierung des historischen Eiskellers im Gutsgarten (2007-2010). Aufsehen erregten im Herbst 2013 die Freilegungsarbeiten am Grottenberg im Schlossgarten des Paretzer Schlossparks. Hier kamen erstaunlich gut erhaltene Teile der einstigen Bebauung (Grotte und „Tempelchen“) zum Vorschein. Die treibende Kraft  dieses Projektes war unser  Ehrenmitglied Wolfgang Stapp (1927-2017). Wesentliche Teile der Ausgrabungsarbeiten wurden mit Spendenmitteln unseres Vereins bestritten und unter aktiver Mitwirkung des Vorstandes des VHP durchgeführt. Wichtige wissenschaftliche Zuarbeit, dank jahrelanger Archivrecherchen, war dem stillen, aber beharrlichen, Einsatz unseres Ehrenmitgliedes Adelheid Schendel (1943-2018) zu verdanken.  Der Wiederaufbau dieser Bestandteile des Grottenberges durch die SPSG ist vorgesehen.

Werderdammstraße 17 ca. 1975

Nicht vergessen werden darf aber auch die Arbeit des Vereines für die Bewahrung des historischen Gedächtnisses von Paretz in Form von Fotos, Schriftstücken und Digitalisaten. Der Dank des Vereines gilt hierfür besonders den Stiftungen von Frau Dr.Helga Breuninger, die den Anschub dieses Projektes 2011 bis 2014 großzügig unterstützten.

 

Neben seinem denkmalpflegerischen Engagement organisiert der Verein Vortragsreihen, Konzerte und Feste. Gegenwärtig (Mai 2018) gehören dem Verein 160 Mitglieder aus dem In-und Ausland an.

Pumpenhaus 2000 Foto: Caternberg

Stichwort: Politische Wende, sie war es die den vor 1989 vereinzelt und zudem isoliert auf den verschiedensten Ebenen agierenden Initiativen die sich für Paretz einsetzten, eine gemeinsame Plattform ermöglichte. Das war in Paretz die Dorfkirche und die Ev. Kirchengemeinde und das waren ebenfalls in Paretz die VVB Tierzucht und das ORZ-Rechenzentrum, die mit ersterer offiziell nichts zu tun haben durften und das waren natürlich Kunst-, Luisen und Paretz-Interessierte im damaligen Westberlin und damit, aus Paretzer Sicht vor 1989, Akteure von einem gänzlich anderen Stern.